Was habe ich an der Leine

Veröffentlicht am 17. Oktober 2025 um 16:07

Was habe ich an der Leine?
(So erkennst du die Gruppe und den Ursprung deines Hundes)

✅ 1. Begrüßung & Einstieg 

„Weißt du eigentlich, zu welcher Gruppe dein Hund gehört – und warum das wichtig ist?“
Ziel des Blogs ist.:
Verstehen, welchen Hund man an der Leine hat
Typisches Verhalten und Bedürfnisse richtig einordnen
Besseres Zusammenleben und Training

 

🐾 2. Die großen Hundetypen 
Interaktive Vorstellung der wichtigsten Gruppen mit Bildern und Beispielen:


1. Herdenschutzhunde (HSH)
Ursprung: Beschützer von Herden
Eigenschaften: selbstständig, wachsam, ruhig, territorial
Beispiele: Kangal, Maremmano, Pyrenäenberghund


2. Hüte- und Treibhunde
Ursprung: Aktive Helfer beim Hüten und Treiben von Vieh
Eigenschaften: lernfreudig, gehorsam, brauchen Beschäftigung
Beispiele: Border Collie, Deutscher Schäferhund


3. Jagdhunde
Ursprung: Unterstützung bei der Jagd
Untergruppen: Vorstehhunde, Laufhunde, Stöberhunde, Apportierhunde
Eigenschaften: ausdauernd, jagdlich motiviert, oft mit viel „Nase“ unterwegs
Beispiele: Weimaraner, Beagle, Labrador


4. Terrier
Ursprung: Ratten- und Fuchsjäger
Eigenschaften: temperamentvoll, mutig, eigensinnig
Beispiele: Jack Russell Terrier, Bullterrier


5. Gesellschaft- und Begleithunde
Ursprung: Gefährten des Menschen
Eigenschaften: anhänglich, menschenbezogen
Beispiele: Chihuahua, Mops, Malteser


6. Windhunde
Ursprung: Hetzjäger auf Sicht
Eigenschaften: schnell, schlank, ruhige Begleiter zu Hause
Beispiele: Greyhound, Whippet, Saluki


7. Urtyp-Hunde & Spitze
Ursprung: sehr alte Linien, oft eigenständig
Eigenschaften: ursprünglich, unabhängig, wachsam
Beispiele: Akita, Shiba Inu, Chow-Chow


8. Dienst- und Gebrauchshunde
Ursprung: Arbeitshunde für Schutz, Rettung, Militär, Polizei
Beispiele: Rottweiler, Malinois, Dobermann

 

3. Warum die Gruppe entscheidend ist
Verhalten an der Leine hängt vom ursprünglichen Zweck ab
Falsche Erwartungen führen zu Problemen
Beispiel:

🐺 Herdenschutzhunde (HSH)
Ursprünglich gezüchtet, um Herden selbstständig zu beschützen. 👉 Beispiel: Ein Kangal bleibt beim Spaziergang aufmerksam und stellt sich zwischen dich und fremde Menschen oder Hunde. ➡ Das ist kein „Ungehorsam“, sondern sein natürlicher Schutztrieb.


🐑 Hüte- und Treibhunde
Sollten Vieh zusammenhalten und lenken. 👉 Beispiel: Ein Border Collie fixiert andere Hunde oder sogar Jogger mit Blicken und duckt sich ab. ➡ Das ist Hüte verhalten, kein Aggressionsproblem.


🦊 Jagdhunde
Entwickelt, um Wild aufzuspüren, zu verfolgen oder zu apportieren. 👉 Beispiel: Ein Beagle zieht an der Leine und schnüffelt permanent am Boden. ➡ Das ist sein angeborener Jagd- und Spürtrieb, nicht einfach „schlechtes Leinengehen“.


🦴 Terrier
Ursprünglich gezüchtet, um kleine Tiere aus dem Bau zu treiben. 👉 Beispiel: Ein Jack Russell Terrier springt plötzlich in die Leine, weil er ein raschelndes Geräusch im Gebüsch hört. ➡ Das ist sein Jagdfreude und Mut, nicht bloß Überreaktion.


🐾 Urtyp-Hunde / Spitze
Alte, selbstständige Rassen mit Wach- und Jagdtrieb. 👉 Beispiel: Ein Shiba Inu möchte nicht immer sofort zurückkommen, wenn er abgelenkt ist. ➡ Das liegt an seinem unabhängigen Wesen, nicht an mangelnder Erziehung.


🐕‍🦺 Dienst- und Gebrauchshunde
Entwickelt für Schutz, Bewachung und Zusammenarbeit mit Menschen. 👉 Beispiel: Ein Rottweiler stellt sich beim Spaziergang vor seinen Menschen, wenn jemand schnell auf euch zukommt. ➡ Das ist sein angeborener Schutzinstinkt, kein spontanes Fehlverhalten.


🐶 Gesellschaft- und Begleithunde
Gezüchtet, um nahe beim Menschen zu sein. 👉 Beispiel: Ein Chihuahua bellt an der Leine andere Hunde an, obwohl er klein ist. ➡ Oft ist das Unsicherheit und Schutzbedürfnis, nicht „Aggression“.


🏹 Windhunde
Früher Hetzjäger auf Sicht. 👉 Beispiel: Ein Whippet spannt die Leine sofort, wenn er in der Ferne ein Kaninchen entdeckt. ➡ Das ist sein starker Sicht- und Hetztrieb, kein „Ungehorsam“.


💡 Schlussgedanke zu diesem Abschnitt:
„Kein Hund verhält sich an der Leine zufällig so, wie er es tut. Es steckt seine Geschichte und seine ursprüngliche Aufgabe dahinter. Wer das versteht, kann realistische Erwartungen haben und besser mit seinem Hund arbeiten.“

 

🎯 4. Tipps für den Alltag
Jede Hundegruppe bringt ihre eigenen Bedürfnisse und Herausforderungen mit. Wenn wir diese berücksichtigen, wird der Alltag entspannter – für Hund und Mensch.


Hier sind die wichtigsten Tipps für jede Gruppe:


🐺 Herdenschutzhunde (HSH)
👉 Typische Eigenschaften: selbstständig, wachsam, territorial

✅ Tipps für den Alltag:
· Klare Grenzen setzen, aber ruhig und konsequent
· Vertrauen und Bindung aufbauen – keine ständige Konfrontation
· Frühzeitige und kontrollierte Sozialisierung mit Menschen, Hunden und Umwelt
· Ausreichend Platz und Rückzugsorte bieten 
· Keine übermäßigen Kommandospiele – sie arbeiten lieber selbstständig


🐑 Hüte- und Treibhunde
👉 Typische Eigenschaften: hochintelligent, arbeitsfreudig, auf den Menschen fixiert

✅ Tipps für den Alltag:
· Täglich geistige und körperliche Auslastung (z.B. Tricktraining, Longieren, Apportieren)
· Klare Regeln im Alltag, um das Hüte verhalten zu kontrollieren
· Ruhige Spaziergänge einbauen – nicht nur Action
· Kein dauerhaftes Hetzen von Joggern, Fahrrädern oder Kindern zulassen


🦊 Jagdhunde
👉 Typische Eigenschaften: ausdauernd, jagdlich motiviert, geruchssicher

✅ Tipps für den Alltag:
· Viel kontrollierte Nasenarbeit (z.B. Fährtenarbeit, Mantrailing, Suchspiele)
· Schleppleine nutzen, bis der Rückruf wirklich sicher sitzt
· Klare Rituale beim Spaziergang, damit sie nicht dauerhaft im Jagdmodus sind
· Genügend Ruhephasen – nicht nur körperliche Auslastung, auch Kopfarbeit


🦴 Terrier
👉 Typische Eigenschaften: mutig, eigensinnig, voller Energie

✅ Tipps für den Alltag:
· Von Anfang an klare Regeln und Konsequenz
· Körperliche und geistige Beschäftigung 
· Impulskontrolle üben, um spontane Jagdreaktionen zu lenken
· Früh und liebevoll an andere Tiere und Menschen gewöhnen


🐾 Urtyp-Hunde / Spitze
👉 Typische Eigenschaften: ursprünglich, wachsam, unabhängig

✅ Tipps für den Alltag:
· Bindung stärken durch gemeinsame, ruhige Aktivitäten
· Training in kurzen Einheiten – sie mögen keine endlosen Wiederholungen
· Von Beginn an an Rückruf und Leinenführigkeit arbeiten
· Genügend Freiraum und Beschäftigung, um Frust zu vermeiden


🐕‍🦺 Dienst- und Gebrauchshunde
👉 Typische Eigenschaften: lernwillig, wachsam, menschenorientiert

✅ Tipps für den Alltag:
· Klare Strukturen und Aufgaben geben, sonst suchen sie sich selbst Beschäftigung
· Vielseitiges Training (z.B. Unterordnung, Nasenarbeit, Schutzdienst nur unter Anleitung)
· Auf Frustrationstoleranz und Ruhephasen achten – nicht nur Leistung fordern
· Frühzeitige Sozialisierung, um übertriebene Schutzinstinkte zu vermeiden


🐶 Gesellschaft- und Begleithunde
👉 Typische Eigenschaften: anhänglich, menschenbezogen, oft sensibel

✅ Tipps für den Alltag:
· Sichere Strukturen und Routinen geben – das schafft Vertrauen
· Auf körperliche Fitness achten (auch kleine Hunde brauchen Bewegung)
· Ruhig und konsequent an Regeln und Grundgehorsam arbeiten
· Früh an Umweltreize gewöhnen, um Unsicherheiten zu vermeiden


🏹 Windhunde
👉 Typische Eigenschaften: schnell, sensibel, Sichtjäger

✅ Tipps für den Alltag:
· Für sichere Freilaufflächen oder eingezäunte Wiesen sorgen, um rennen zu können
· Rückruf früh trainieren, am besten mit Schleppleine beginnen
· Wärmebedürftig: im Winter auf Schutz und Komfort achten
· Ausreichend Ruhephasen ermöglichen – sie sind keine Dauerläufer

 

🚀 5. Abschluss 
· Zusammenfassung:
„Wenn du weißt, was du an der Leine hast, kannst du deinen Hund besser verstehen und führen.“
Jede Hundegruppe bringt etwas mit, das man respektieren soll und sinnvoll nutzen kann. Statt gegen die Natur des Hundes zu arbeiten, gestalten wir den Alltag so, dass er glücklich und ausgeglichen ist.“


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